Hamburg/Wien - Beim Rüstungsprojekt Eurofighter gibt es weiter Probleme. So streiten die Partnerländer Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien nach einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" nun über die Bewaffnung des Kampfjets und wer etwaige Mehrkosten übernehmen soll. Technische Probleme gebe es zudem bei der Entwicklung der als "Hauptbewaffnung" vorgesehenen "Meteor"-Rakete sowie dem bunkerbrechenden Marschflugkörper "Taurus". Österreich hat 18 Eurofighter der zweiten Tranche gekauft, die ab 2007 ausgeliefert werden sollen.

US-Raketen als Rückfallposition

Die "Meteor"-Rakete soll gegnerische Flugzeuge in rund hundert Kilometer Entfernung bekämpfen können und ab 2012 verfügbar sein. Ihr Bau war von den Europäern im Jahr 2002 beschlossen worden, um beim Eurofighter nicht von US-Waffen abhängig zu sein. Offenbar wegen Schwierigkeiten bei der Entwicklung von "Meteor" habe die Rüstungsabteilung des deutschen Verteidigungsministeriums intern bereits angeregt, sich den Kauf einer US-Rakete als "Rückfallposition" offen zu halten, meldet "Der Spiegel" am Samstag im Voraus aus seiner Montagsausgabe. Bei "Taurus" wiederum seien die ursprünglich zur endgültigen Abnahme einsatzreifer Flugkörper gedachten Tests im Vorjahr trotz mehrfacher Verschiebung fehlgeschlagen. Die nächsten Probeschüsse sollen frühestens im September stattfinden.

Begonnen hat die Entwicklung des von Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien getragenen europäischen Kampfflugzeugs Eurofighter "Typhoon" in den achtziger Jahren, am Höhepunkt des "Kalten Kriegs". Derzeit arbeiten die vier Luftwaffen an der Einführung des neuen Systems. Die vier Partner haben einen Rahmenvertrag über 620 Stück des "Typhoon" unterschrieben. Bereits endgültig fixiert sind zwei Produktionstranchen mit 384 Stück. Als mögliche weitere Käufer neben Österreich gelten Norwegen und Singapur. In Griechenland wird offenbar darüber nachgedacht, von einer in Aussicht genommenen Beschaffung abzuspringen. (APA)