Wien - In den kommenden Wochen wird Stephane Lissner "sehr oft" zwischen Wien und Mailand hin und her fliegen. Für die Festwochen-Eröffnung ist er gerade in Wien eingetroffen. Nach "Le Monde" und "La Repubblica" gab er nun auch der Tageszeitung "Kurier" (Samstag-Ausgabe) ein Interview und äußerte sich darin vage über seine Zukunft als Musikdirektor der Wiener Festwochen: "Aus momentaner Sicht wäre Wien mit der Scala kompatibel. Auch in Bezug auf mögliche Koproduktionen."

"Intendant Luc Bondy hat mir vorgeschlagen, meinen Vertrag bis 2010 zu verlängern", so Lissner, "ich werde meine Entscheidung aber erst im Herbst treffen." Wenn ein Interesse der Festwochen bestünde, "den Intendanten der Scala weiter zu engagieren: Warum nicht?" Bondy kann sich seinerseits scheinbar auf kommende Regie-Angebote der Scala freuen: "Es ist mit Bondy wie mit Dirigent Muti: Er ist in seinem Fach einer der besten der Welt. Es wäre dumm, auf ihn zu verzichten."

Auch über seine Leitungsfunktion in Aix werde erst im Herbst entscheiden. "Ich hatte immer zwei bis drei Jobs", meint Lissner. Den Vorwurf, er sei Multifunktionär, höre er seit 25 Jahren: "Er interessiert mich nicht. Die Kritiker sollen mich anhand der Produktionen beurteilen. Nur das Resultat zählt. Wenn ich kritisiert werde, dass sich viel arbeite, fühle ich mich geehrt." (APA)