Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, der US-Regierung lägen Hinweise auf umfangreiche Vorbereitungen für den Test einer Atomwaffe durch Nordkorea vor. Der Chef der UN-Atomenergiebehörde IAEO (IAEA), Mohamed ElBaradei warnte: "Ich glaube, das hätte katastrophale politische Folgen in Asien und im Rest der Welt". Radioaktiver Niederschlag könnte sich über die gesamte Region ausbreiten. "Ich hoffe, jeder Staats- und Regierungschef, der in Kontakt mit Nordkorea steht, ruft heute die Behörden Nordkoreas an, um sie von dem Test abzubringen", sagte er.
Konkrete Pläne unklar
Der Zeitung zufolge informierten die USA umgehend Japan und Südkorea. Satelliten-Bilder und Geheimdienstberichte zeigten hohe Aktivitäten in dem kommunistischen Land. Die konkreten Pläne des nordkoreanischen Präsidenten Kim Jong Il seien jedoch nach wie vor unklar. Angesichts der anhaltenden Spannungen schließt Japan auch die Einschaltung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UN) nicht mehr aus.
Das Interesse der Beobachter richte sich vor allem auf den Nordosten Nordkoreas, berichtete die Zeitung. Die Kreise verwiesen auf mutmaßliche Bauarbeiten für einen Tunnel, der jenem gleiche, den Pakistan im Jahr 1998 für einen Atomtest bauen ließ. Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte der Zeitung jedoch, es fehlten bislang Anzeichen für elektronische Geräte, die üblicherweise zur Überwachung einer Atombomben-Explosion eingesetzt würden.
Der japanische Außenminister Nobutaka Machimura sprach sich am Rande eines Asien-Europa-Gipfels in Kyoto für eine härtere Gangart gegenüber Nordkorea aus. Er sei sich mit seinem südkoreanischen Kollegen Ban Ki Moon einig, dass andere Möglichkeiten geprüft werden müssten, sollte sich Nordkorea weiterhin weigern, die Sechs-Parteien-Gespräche über sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. "Als nächste Option müssen wir beispielsweise über den Sicherheitsrat nachdenken."