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Demonstranten verbrennen in Waziristan eine George-W.-Bush-Puppe als Protest gegen die Festnahmen

Foto: AP/Gul
Islamabad - Mehr als 5000 Pakistani haben in einer abgelegenen Stammesregion an der Grenze zu Afghanistan gegen die USA und die Anti-Terroroperationen in ihrem Gebiet demonstriert. Wie die pakistanische Presse am Samstag berichtete, verbrannten die Demonstranten Puppen mit den Zügen des amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Auf Spruchbändern warfen sie der pakistanischen Regierung vor, in der Region Militäroperationen begonnen zu haben, ohne vorher die Stammesführer informiert zu haben.

Schärferer Schutz für Botschaften

Die pakistanischen Sicherheitsbehörden verschärften indes den Schutz von ausländischen Botschaften im Land. Innenminister Aftab Khan Sherpao begründete dies mit der Festnahme des Al-Kaida-Führers Abu Faraj, der sämtliche Terroraktivitäten im Land koordiniert haben soll. Nach ihm seien am Donnerstag "sieben oder acht" weitere mutmaßliche Terroristen festgenommen worden. Informationsminister Sheikh Rashid Ahmed sagte, die Vernehmung des festgenommenen mutmaßlichen Topterroristen komme gut voran. Neue Erkenntnisse über das Versteck von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden gebe es nicht.

Sieben mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder gefasst

Bereits eine Woche vor der Festnahme der mutmaßlichen Nummer drei des Terrornetzwerks Al Kaida in Pakistan haben örtliche Sicherheitskräfte sieben Mitglieder der Organisation festgenommen. Die Männer seien bei getrennten Einsätzen Ende April in der Provinz Punjab gefasst worden, sagten Geheimdienstmitarbeiter in Islamabad. Sie sollen ein Attentat auf den pakistanischen Staatschef Pervez Musharraf geplant haben. Die Gruppe habe mit Sprengstoff ein weiteres Mal versuchen wollen, Musharraf in Rawalpindi oder Islamabad zu töten.

Der Präsident war im Dezember 2003 binnen weniger Tage zwei Sprengstoffanschlägen in Rawalpindi nur knapp entgangen. Unter den Festgenommenen soll auch ein ehemaliger Offizier der Luftwaffe sein, der wegen der Anschläge zum Tode verurteilt worden war, aber fliehen konnte.

Die pakistanische Regierung hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Sicherheitskräfte am Wochenende zuvor den Libyer Abu Faraj Farj al-Libbi gefasst hatten. Er sei ein enger Vertrauter von Osama bin Laden und rangiere nach dessen ägyptischstämmigem Stellvertreter Aiman al-Zawahiri an dritter Stelle in der Kommandostruktur der Al Kaida. Musharraf beschuldigt ihn, die Sprengstoffanschläge gegen ihn im Dezember 2003 geplant zu haben. (APA)