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Gerry Adams

Foto: APA/EPA/ Str
Belfast - In Nordirland haben die Hardliner auf seiten der Protestanten und Katholiken die Wahl zum britischen Unterhaus für sich entschieden. Eine bittere Niederlage gab es für den gemäßigten protestantischen Politiker und Friedensnobelpreisträger David Trimble, der seinen Wahlkreis gegen einen Kandidaten der radikaleren Demokratischen Unionisten des Pfarrers Ian Paisley verlor.

Der Chef der nordirischen katholischen Sinn-Fein-Partei, Gerry Adams, hat seinen Sitz im britischen Unterhaus mit großem Vorsprung verteidigt. In seinem Belfaster Wahlkreis kam Adams, dessen Partei der Untergrundbewegung IRA nahesteht, auf 70 Prozent der Stimmen, wie am Freitag bekannt gegeben wurde.

Bei der Unterhauswahl 2001 gewann Sinn Fein insgesamt vier der 18 für Nordirland reservierten Parlamentssitze. Adams und die anderen gewählten Abgeordneten seiner Partei haben ihre Sitze aber nie eingenommen; so wollten sie verhindern, einen Eid auf Königin Elizabeth II. schwören zu müssen.

Hardliner Paisley behält Sitz

Der als Hardliner bekannte nordirische Protestantenführer Ian Paisley zieht erneut ins britische Unterhaus ein. Laut amtlichen Angaben vom Freitag besiegte der 79-jährige Pfarrer und Vorsitzende der führenden Protestantenpartei DUP im Wahlkreis Antrim North mit großem Vorsprung einen gemäßigten protestantischen Konkurrenten.

Auf Paisley, der seit 30 Jahren im Unterhaus sitzt, entfielen demnach 54 Prozent der abgegebenen Stimmen. Schätzungen zufolge wird die Democratic Unionist Party im neuen Unterhaus über sieben der 18 für Nordirland reservierten Sitze verfügen. Bisher waren es sechs.

Anders als in England, Schottland und Wales begann die Stimmenauszählung in Nordirland erst am Freitag in der Früh, so dass auch die Ergebnisse wesentlich später eintrafen. Beobachter erwarteten einen Zulauf zu den radikalen Parteien. Neben Sinn Fein auf katholischer ist dies auf protestantischer Seite die Democratic Unionist Party des Pfarrers Ian Paisley. (APA)