Venedig - "Das Letzte Land" heißt das Projekt, das der Künstler Hans Schabus für den Österreichischen Pavillon der Kunstbiennale von Venedig (12. Juni bis 6. November) vorbereitet. Der von Österreich-Kommissär Max Hollein nominierte Gironcoli-Schüler baue "seit vier Wochen unermüdlich" am Pavillon, heißt es in einer Aussendung des österreichischen Biennale-Büros. "Hans Schabus stülpt dem Pavillon eine neue Identität über, die ihn beherrscht und zum Verschwinden bringt." Am Ende dieser Transformationsarbeit werde der Pavillon "kaum sichtbar, aber dennoch massiv präsent sein".

Schabus orientiere sich bei seiner Arbeit am historischen Hintergrund und der Beschaffenheit des denkmalgeschützten Hoffmann-Pavillons sowie an der Geschichte der ersten Weltausstellungen, heißt es. Schabus löse die Architektur des Pavillons auf und übersetze sie in eine neue Funktion. "Anstatt des durchlässigen öffentlichen Gebäudes findet sich der Betrachter einer massiven Barriere gegenüber, einem Objekt ohne erkennbare Öffnung. (...) Das ehemals Äußere wird zum Inneren, das an die 'Carceri' Giovanni Battista Piranesis denken lässt. Der Pavillon wird zu einer Alpenfestung, durch deren Schächte der Weg zum Gipfel führt - vom Dunkel ans Licht, durch den Untergrund an einen sicheren Ort, wenn das Wasser in der Lagunenstadt steigt. Venedig bekommt einen neuen Österreichischen Pavillon zu Gesicht."

Zuletzt hat der 1970 in Watschig (Kärnten) geborene Künstler Ende 2004 im Kunsthaus Bregenz seine das ganze Haus umfassende Installation "Das Rendezvousproblem" gezeigt: Dabei war seine Zugreise nach Bregenz als Videoprojektion präsent, die Weiterreise per Lastenlift eröffnete einen filmischen Panoramablick, während Schabus' 52 Kilometer lange fiktive Verlängerung des Arlbergtunnels sich durch Aushubmaterial materialisierte. Mit Wasserpfützen und Feuerwehrschläuchen, die an das Hochwasser von 1999 erinnerten, und 22 in einem Obergeschoss gestrandete Boote wurde auch der Bodensee miteinbezogen.(APA)