Die Mobilfunkpenetration, also die Anzahl von Personen je 100 Einwohnern, die ein Handy ihr eigen nennen, hat im abgelaufenen Jahr in Westeuropa die 90-Prozent-Marke erreicht. Laut neuesten Zahlen des britischen Marktforschungsinstitutes Analysys ist damit aber der Plafond der Entwicklung noch lange nicht erreicht. Bis zum Jahr 2007 soll die Handyverbreitung in den westeuropäischen Ländern auf durchschnittlich über 100 Prozent steigen.

Mehr Handys als Einwohner

Mehr Handys als Einwohner gibt es nach den Analysys-Zahlen in Westeuropa bereits in Italien, Schweden und Großbritannien. Dort stieg die Penetration von jeweils 93 Prozent in Italien und Schweden und 89 Prozent im Vereinigten Königreich auf 104 Prozent in Italien, 103 Prozent in Schweden und 101 Prozent in Großbritannien. Gemäß von bereits zu Jahresbeginn veröffentlichten Zahlen befinden sich darüber hinaus auch Portugal, Island und Luxemburg im 100er-Klub. In Österreich besaßen zum Jahresende 2004 rund 86 von 100 Bürgern ein Handy. In Deutschland soll die Penetrationsrate im laufenden Jahr auf etwa 90 Prozent steigen.

Billigangebote und Wertkarten-Telefone

Der Anstieg bei der Handyverbreitung trotz weitgehender Marktsättigung wird vor allem von Billigangeboten und Wertkarten-Telefonen verursacht. Die Penetration stagnierte dagegen in Staaten, in denen die Provider vor allem darauf bedacht waren, aus Wertkarten- Vertragskunden zu machen, um den durchschnittlichen Kundenumsatz (ARPU - Average Revenue per User) zu steigern. "In Ländern wie Frankreich und Deutschland können die Betreiber die Handyverbreitung durch Wertkarten-Angebote noch steigern. Sie sollen aber dabei die Profitabilität nicht aus den Augen verlieren", sagte Alex Zadvorny, Ko-Autor der Analysys-Studie. In dieser Hinsicht zeigt Italien, dass das möglich ist. Trotz des Vorherrschens der Wertkartenhandys haben die Provider hier den geringsten Rückgang beim durchschnittlichen Kundenumsatz hinnehmen müssen.

Stabile Umsätze

Generell, so Analysys, soll sich der Umsatz mit Sprachtelefonie via Handy in Westeuropa stabilisieren. Falls die Provider darüber hinaus die Umsatz-Möglichkeiten nutzen, die ihnen Datendienste bescheren, so sei ein Anstieg des Mobilfunk-Umsatzes in den Jahren bis 2007 von durchschnittlich jährlich neun Prozent zu erwarten. Die Marktforscher glauben auch an zusätzliche Impulse durch die steigende Verbreitung von Mobilfunknetzen der neuesten Generation (3G).(pte)