New York - Gegen den Protest Homosexueller wollen die US-Gesundheitsbehörden künftig keine Samenspenden mehr von Schwulen akzeptieren. Die Arzneimittelbehörde FDA will in Kürze eine Richtlinie in Kraft setzen, wonach Männer, die in den vergangenen fünf Jahren gleichgeschlechtlichen Verkehr hatten, nicht mehr anonym Samen spenden dürfen. Die Regierung begründet die Vorschrift mit einem überdurchschnittlichen Aids-Risiko Homosexueller.

Kritiker werfen der FDA vor, Schwule zu stigmatisieren, anstatt zuverlässige, allgemein gültige Kontrollmechanismen einzuführen. "Nach diesen Regeln wäre ein heterosexueller Mann, der Sex mit einer HIV-positiven Prostituierten hatte, ein Jahr später als Spender zulässig", sagte Leland Traiman, Leiter einer Klinik im kalifornischen Alameda, die schwule Samenspender sucht. "Aber ein schwuler Mann, der in einer monogamen Beziehung mit geschütztem Sex lebt, ist nicht zulässig."

Die neue FDA-Richtlinie soll am 25. Mai in Kraft treten. Obwohl umstritten ist, ob sie Gesetzescharakter hat, wird erwartet, dass sich die meisten Ärzte und Kliniken daran halten werden. (APA/AP)