Stuttgart - Im Bodensee machen sich nach Angaben der
Internationalen Gewässerschutzkommission (IGKB) immer mehr Tierarten
breit, die dort eigentlich nicht hingehören. Die IGKB unterstützt
deshalb ein internationales Forschungsprojekt, das diese so genannten
aquatischen Neozoen eingehend untersuchen wird, wie das
baden-württembergische Umweltministerium mitteilt.
Fremde Arten könnten zu einer Gefahr für das Ökosystem des Sees
werden, hieß es zur Begründung. Der Bodensee ist auch
Trinkwasserspeicher für 4,5 Millionen Menschen.
Große Bandbreite an Bio-Invasoren
Gefunden wurden artfremde Muscheln, Schnecken oder Krebse, aber
auch Fische. Eingeschleppt werden sie unter anderem durch Boote aus
anderen Gewässern, die ungereinigt im Bodensee zu Wasser gelassen
werden. Daneben gelangen teils exotische Fische in den See, weil
einige Aquarianer die Behälter in die Kanalisation, in die Zuflüsse
oder direkt in den See entleeren.
Der IGKB gehören Länder und Kantone der Anrainer Deutschland,
Österreich und der Schweiz an. Mit den artfremden Lebewesen im
Bodensee hatten sich die Mitglieder bei ihrer Tagung in Schruns in
Vorarlberg beschäftigt. Weiteres Thema des Treffens war die Verbauung
der Uferzonen mit den ökologisch bedeutenden Flachwasserbereichen.
Eine Handlungsanleitung zur Renaturierung von Uferstreifen soll bis
2006 zur Verfügung stehen. (APA/dpa)