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Eine Serie von TV-Bildern, die den Vorfall in Falluja zeigen

foto: reuters tv
Washington - Ein US-Soldat, den eine Filmaufnahme aus der irakischen Stadt Falluja bei der Erschießung eines verletzten und unbewaffneten Mannes gezeigt hatte, ist durch eine Untersuchung des US-Militärs von jeder Schuld freigesprochen worden. Wie die US-Marineinfanterie am Donnerstag in Washington mitteilte, kam die Untersuchung zu dem Schluss, dass der Unteroffizier in einem legitimen Akt der Notwehr geschossen habe. Demnach musste der Soldat davon ausgehen, dass der verwundete Iraker bewaffnet war. Auf ein Verfahren gegen den Soldaten will das US-Militär somit verzichten.

"So tut, als ob er tot ist"

Der Vorfall im vergangenen November war von dem Kameramann eines Fernsehteams festgehalten worden, das die Marineinfanteristen während ihrer Offensive in der sunnitischen Widerstandshochburg begleitet hatte. Auf dem Video ist zu hören, wie der Unteroffizier plötzlich schreit, dass der in einer Moschee liegende Verwundete nur "so tut, als ob er tot ist". Dann ist zu sehen, wie der Soldat sein Gewehr hebt und dem Mann in den Kopf schießt. Die Bilder hatten damals weltweite Empörung ausgelöst.

"Recht auf Selbstverteidigung"

Die von General Richard Natonski geleitete Untersuchung kam nun jedoch zu dem Ergebnis, dass der Unteroffizier im Einklang mit den Regeln für den Einsatz von Schusswaffen und "dem Recht auf Selbstverteidigung" gehandelt habe.

"Bekannte Taktik des Feindes"

Im Rahmen der Untersuchung wurden den Angaben zufolge 22 andere Soldaten befragt, die an der Operation in der Moschee beteiligt waren. Auch sei das kriminaltechnische Beweismaterial hinzugezogen und das Video genau studiert worden. Besondere Aufmerksamkeit sei auf die "bekannte Taktik des Feindes" gerichtet worden, den Tod vorzutäuschen, um dann US-Soldaten anzugreifen, hieß es in der Mitteilung.

Drei Verwundete erschossen

Der Soldat hatte in der Moschee insgesamt drei schon verwundete irakische Aufständische erschossen. Sie waren bereits am Tag zuvor in Kämpfen mit US-Marineinfanteristen um die Moschee verletzt und dann dort liegen gelassen worden. (APA)