Zürich - Der Kampf um die Herrschaft beim Schweizer Technologiekonzern Unaxis (ehemals Oerlikon-Bührle) geht Ende Juni in die nächste Runde. Der Unaxis-Verwaltungsrat hat die von Großaktionär "Victory" geforderte außerordentliche Generalversammlung (GV) am 28. Juni festgesetzt, bestätigte Unaxis..

Ziel der außertourlichen GV ist es, die Beschlüsse der kürzlich abgehaltenen ordentlichen GV, bei der Victory ihren tatsächlichen Aktienanteil nicht nachweisen konnte und mit ihren Wünschen nach Aufsichtsratssitzen teilweise abgeblitzt war, aufzuheben.

Hinter "Victory" stehen übrigens nicht nur Mirko Kovats und Ronny Pecik, die bei der VA Tech ähnlich vorgegangen waren wie jetzt bei Unaxis, sondern auch namhafte österreichische Wirtschaftstreibende wie Immobilien-Investor Georg Stumpf. Laut Format sind Niki Lauda, Industrie-Präsident Veit Sorger, Ex-Mayr-Melnhof-Chef Michael Gröller und Ex-Bank-Austria-General Rene Alfons Haiden ebenso mit von der Partie wie Ottakringer-Haupteigentümer Engelbert Wenckheim, Holz-Erbin Marina Egger, Claudia Hönigsberger (Stieftochter von Karl Wlaschek) und Privatstiftungen.

Sorger und Gröller gehörten übrigens auch zu jener Investoren-Gruppe um Kovats, die im Sommer 2004 groß beim Feuerfestkonzern RHI einsteigen wollte. Sie waren damals allerdings bei den RHI-Großaktionären August Francois von Finck (hält offiziell 9,5 Prozent, wird samt Familie auf 20 bis 25 Prozent geschätzt, Anm.) und dem deutschen Industriellen Wilhelm Winterstein (5,2 Prozent) abgeblitzt.

Die Victory selbst beschäftigt die schweizerische Übernahmekommission. Sie muss klären, ob Victory bereits bei der GV am 26. April über 33,3 Prozent Unaxis-Aktien besaß, oder ein Übernahmeangebot stellen muss. (sda, ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.5.2005)