Frankfurt - Die US-Investmentbank JP Morgan hat in ihrem Musterportfolio ihren Aktienanteil auf von 70 auf 55 Prozent gesenkt. "Wir beenden unser Techtelmechtel mit den Aktien", stellen die Analysten fest. Seit August 2002 hatten sie die Aktien-Anlage als "overweight" empfohlen.

Als Alternative raten die Analysten aber auch von Anlagen in Staatsanleihen ab. "Wir empfehlen jetzt in beiden Anlageklassen eine Untergewichtung", schreiben sie. Nur im Barmitteln sei eine Übergewichtung anzuraten, fügen die Analysten hinzu.

Auslöser der Bewertungsänderung sei der Blick auf das Jahr 2006, führen die Experten weiter aus. Die Gewinnlage der Unternehmen im Standard and Poor's-500-Index dürfte 2005 in etwa wie erwartet ausfallen. Dies bedeute, dass bis zum Jahresende die Unternehmen 40 Monate lang mehr verdient hätten. Statistisch habe ein solcher Zyklus in den vergangenen 70 Jahren aber nur 19 Monate gedauert. 2006 werde sich die Gewinnlage der Unternehmen daher verschlechtern oder stagnieren.

JP Morgan rechnet zudem damit, dass die US-Notenbank (Fed) den Leitzins bis zum ersten Quartal 2006 auf 4,5 Prozent von derzeit 2,75 Prozent anheben wird. Daher sei bei den Anleihen mit einer schlechteren Entwicklung als bei Barmitteln zu rechnen, argumentieren die Experten weiter. (APA/Reuters)