Graz - Etwas konkreter bezüglich eines eventuellen Antretens bei der steirischen Landtagswahl im Herbst wurde der frühere ÖVP-Landesrat und Ex-EStAG-Vorstand Gerhard Hirschmann am Dienstag in einer Vorausmeldung der am Mittwoch erscheinenden Info-Illustrierten "News". Es gebe drei Varianten, die er bis 1. Juni prüfe: " Eine LH, also Liste Hirschmann, eine Wahlplattform, und "vielleicht drittens" ein Wahlbündnis, in dem mehrere Fraktionen mit "LH" zusammen marschieren. Bis auf das BZÖ reagierten alle Landtagsparteien reserviert bis ablehnend.

Die steirischen Parteien reagierten reserviert. ÖVP-Landesgeschäftsführer Andreas Schnider: "Wir haben unsere Strategie ganz klar definiert: Es gibt keine Zwei-Firmen-Theorie". Man kandidiere als steirische Volkspartei mit Waltraud Klasnic an der Spitze, jede andere Liste sei eine gegen die Volkspartei. SPÖ-LHStv. Franz Voves, der persönlich ein "korrektes" Verhältnis zu Hirschmann hat, meinte auf APA-Anfrage eher kühl: "Wir kommentieren die Sache erst dann, wenn er bekannt gibt, ob er tatsächlich antritt."

LHStv. Leopold Schöggl (F) erklärte kurz angebunden: "Wir nehmen die Politik im Gegensatz zu anderen ernst." Bei den Grünen hatte sich Klubchefin Ingrid Lechner-Sonnek bereits am Wochenende energisch dagegen verwahrt, dass die Grünen ein Hirschmann-Naheverhältnis hätten. Nur die steirische BZÖ-Interims-Sprecherin und Ex-FPÖ-Abgeordnete Theresia Zierler meinte: Ein Wahlbündnis mit mehreren Fraktionen schließt weder das eine aus noch das andere ein. "Mehr sage ich nicht dazu."

"Irre Attacke Schüssels"

Hirschmann in der morgen, Mittwoch, erscheinenden "News"-Ausgabe: "Die irre Attacke Schüssels (der Bundeskanzler hatte kürzlich die Steirer vor einer Wahl Hirschmanns gewarnt, Anm.) treibt mir noch größere Teile der Basis der ÖVP-Steiermark zu". Darüber hinaus sei sein Comeback in der ÖVP Waltraud Klasnics jetzt nicht mehr sehr realistisch. Der Ex-Landesrat: "Es gibt drei Varianten, die ich bis 1. Juni prüfe. Erstens: eine Liste LH, also Liste Hirschmann, parteiübergreifend. Zweitens, auch noch denkbar: Eine Wahlplattform, die eine Wahlempfehlung für jene Partei abgibt, die am ehesten unsere Pläne für eine neue Steiermark umsetzt. Und vielleicht drittens: Ein Wahlbündnis, wo mehrere Fraktionen mit der Liste LH zusammen marschieren."

Dass er selbst nach den Wahlen aus der drittstärksten Position heraus LH werden könnte, stellte Hirschmann in News "als die realistischste Variante" dar. Er schließe aber auch einen Teilzeit-LH, etwa mit SPÖ-Chef Voves nicht aus. Der Wahlkampf werde aus Spenden finanziert und ohne Wahlplakate und Inserate auskommen. Hirschmann hatte übrigens am 14. September 2004 erklärt, er erlege sich nun eine Schweigeperiode von bis zu neun Monaten auf, was bis zum Scheitern des Red Bull-Projekts Spielberg Anfang Dezember vergangenen Jahres hielt. (APA)