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Foto: APA/Marcus Führer
Wien/Berlin – Kein Tschick mehr hinter dem Steuer ist der neue Wunsch von Verkehrspolitikern in Deutschland und Österreich. Rauchen während der Autofahrt sei genauso riskant, wie mit dem Handy zu telefonieren, wird argumentiert. Auf Regierungsebene kann man mit dem Vorstoß dagegen wenig anfangen.

"Überregulierung"

„Ein Rauchverbot wäre eindeutig eine Überregulierung, viel wichtiger ist dagegen die Eigenverantwortung der Autofahrer“, erklärt die Sprecherin von Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ), auf die in Deutschland ausgebrochene Debatte angesprochen. Im Nachbarland hält auch Gorbachs Amtskollege Manfred Stolpe (SPD) wenig von der Forderung einiger deutscher Parlamentarier. „Dieser Vorschlag trägt nichts zur Verkehrssicherheit bei. Es gibt auch keinen wissenschaftlichen Beleg für diese Thesen“, argumentiert Stolpe.

SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder sieht dagegen sehr wohl eine Nikotingefahr und plädiert für einen „Nachdenkprozess“ über das Risiko durch Zigarettenkonsum im Auto.

Sein ÖVP-Pendant Werner Miedl verlangt Informationskampagnen, will vorerst die Gesetze aber nicht verschärfen. Auch ÖAMTC und ARBÖ sehen dafür keinen Grund. Wer einen Unfall verursacht, weil er sich nach einer heruntergefallenen Zigarette bückt, handelt schon jetzt laut einem Urteil des Obersten Gerichtshofes grob fahrlässig und kann den Versicherungsschutz verlieren, betonen die Autofahrerclubs. (APA, moe, DER STANDARD Printausgabe, 04.05.2005)