Wien/Berlin – Kein Tschick
mehr hinter dem Steuer ist der
neue Wunsch von Verkehrspolitikern
in Deutschland und
Österreich. Rauchen während
der Autofahrt sei genauso riskant,
wie mit dem Handy zu
telefonieren, wird argumentiert.
Auf Regierungsebene
kann man mit dem Vorstoß dagegen
wenig anfangen.
"Überregulierung"
„Ein Rauchverbot wäre eindeutig
eine Überregulierung,
viel wichtiger ist dagegen die
Eigenverantwortung der Autofahrer“,
erklärt die Sprecherin
von Verkehrsminister Hubert
Gorbach (BZÖ), auf die in
Deutschland ausgebrochene
Debatte angesprochen. Im
Nachbarland hält auch Gorbachs
Amtskollege Manfred
Stolpe (SPD) wenig von der
Forderung einiger deutscher
Parlamentarier. „Dieser Vorschlag
trägt nichts zur Verkehrssicherheit
bei. Es gibt
auch keinen wissenschaftlichen
Beleg für diese Thesen“,
argumentiert Stolpe.
SPÖ-Verkehrssprecher Kurt
Eder sieht dagegen sehr wohl
eine Nikotingefahr und plädiert
für einen „Nachdenkprozess“
über das Risiko durch
Zigarettenkonsum im Auto.
Sein ÖVP-Pendant Werner
Miedl verlangt Informationskampagnen,
will vorerst die
Gesetze aber nicht verschärfen.
Auch ÖAMTC und ARBÖ
sehen dafür keinen Grund.
Wer einen Unfall verursacht,
weil er sich nach einer heruntergefallenen
Zigarette bückt,
handelt schon jetzt laut einem
Urteil des Obersten Gerichtshofes
grob fahrlässig und kann
den Versicherungsschutz verlieren,
betonen die Autofahrerclubs.
(APA, moe, DER STANDARD Printausgabe, 04.05.2005)