Wien - Im Gedenken an zwei Gruppen von NS-Opfern im Opferfürsorgegesetz (OFG) und als Protest gegen die Verweigerung ihrer Anerkennung werden am Mittwoch Abgeordnete der Grünen bei der Mauthausen-Befreiungsfeier im Parlament rosa und schwarze Winkel tragen. Mit diesen Farben wurden homosexuelle und sogenannte "asoziale" (darunter lesbische Frauen) Opfer des Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern gekennzeichnet. Der "rosa Winkel" ist seit den 70er-Jahren auch Symbol der Emanzipationsbewegung von Lesben und Schwulen.

"Opfer zweiter Klassen"

"Es ist eine Schande, dass sich ÖVP und FPÖ weigern, diese beiden Opfergruppen endlich in das Opferfürsorgegesetz aufzunehmen," kritisiert Ulrike Lunacek, Nationalratsabgeordnete der Grünen. Lesben und Schwule werden damit weiterhin zu Opfern 'zweiter Klasse' gemacht. "Die Zeit vor den 60-Jahr-Feiern zur Gründung der 2. Republik am 27. April oder zur Befreiung von Mauthausen am 5. Mai wäre gut geeignet gewesen, diesen von den Grünen seit Jahren geforderten Schritt endlich zu tun", kritisiert Lunacek die für sie "völlig unverständliche" Haltung der Regierungsfraktionen. (red)