London (APA/AFP) - Die internationale Hilfsorganisation Oxfam hat vor einem Andauern der Krise in der westsudanesischen Provinz Dafur bis weit ins kommende Jahr gewarnt. Sollten Friede und Ordnung in der Region nicht bald wiederhergestellt werden, werde sich die humanitäre Krise in Darfur bis mindestens Ende 2006 hinziehen, erklärte Oxfam am Montag. Derzeit seien mehr als zwei Millionen Menschen in der Region fast vollständig auf Hilfe von außen angewiesen.

Die meisten Vertriebenen fühlten sich nicht sicher genug, um zurückzukehren. Sollten sie die Zeit zur Aussaat verpassen, könne die nächste Ernte erst im Oktober 2006 eingebracht werden. "Die Kämpfe müssen sofort aufhören, damit die Menschen ihre Existenzen wieder aufbauen können", forderte Oxfam-Vertreter Paul Smith-Lomas.

In der vergangenen Woche hatte die Afrikanische Union entschieden, ihre Friedenstruppen in Darfur auf mehr als 7700 Mann zu verdoppeln. In Darfur werden Angehörige schwarzafrikanischer Volksgruppen von arabischen Janjaweed-Milizen verfolgt, die mit Unterstützung der Regierung gegen Rebellen in der Region kämpfen. Helfer weisen darauf hin, dass Tötungen und Vergewaltigungen in Darfur weiter an der Tagesordnung sind. Nach Schätzungen der UNO wurden in dem seit Februar 2003 andauernden Konflikt mehr als zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Schätzungsweise 300.000 Menschen starben dort infolge der anhaltenden Gewalt. (Schluss) ade