Kairo - Der ägyptische Innenminister Habib al-Adli hat die jüngsten Terroranschläge gegen Touristen in Kairo als Werk einer kleinen lokalen Zelle von Extremisten dargestellt. In einem am Montag veröffentlichten Interview sagte der Minister, die Täter hätten keinerlei Verbindung zum Terrornetzwerk Al Kaida oder zu den ägyptischen Terrororganisationen, die in den 90er Jahren Touristen getötet hatten.

"Das, was sie getan haben, war eine Reaktion auf das, was in der arabischen Region passiert", fügte er hinzu. Ein junger Selbstmordattentäter hatte am Samstag in Kairo mit einem Sprengsatz sieben Menschen verletzt, darunter vier Ausländer. Ein israelisches Ehepaar und eine Italienerin konnten nach Angaben aus Sicherheitskreisen inzwischen das Krankenhaus verlassen. Ein Schwede und drei verletzte Ägypter seien noch in Behandlung.

Die Schwester des Attentäters und seine junge Ehefrau hatten am gleichen Tag auf einen Touristenbus in Kairo geschossen, ohne dass jemand verletzt wurde, und sich danach selbst getötet. In dem Bus saßen Oberösterreicher.

Die Augenzeugin Fatma Mahmud sagte der arabischen Zeitung "Al- Sharq Al-Awsat" (Montagausgabe), sie habe die beiden Frauen vor der Tat weinend durch die Straße eilen sehen. Eine habe zur anderen gesagt: "Ich werde deinen Tod rächen". (APA/dpa)