Samara - Im Irak haben Ermittler in der Nähe der Stadt Samaua ein bereits im vergangenen Jahr entdecktes Massengrab mit etwa 1.500 Leichen geöffnet. Bei den dort gefundenen Leichen handelt es sich vermutlich um Kurden, die während der Herrschaft des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein aus ihren Dörfern vertrieben wurden.

Die meisten der Opfer sind Frauen und Kinder. Sie mussten sich nach Erkenntnissen der Ermittler anscheinend am Rand der Grube aufstellen und wurden dann mit Sturmgewehren erschossen. Die Anlage besteht aus 18 in harten Kalkstein geschlagenen flachen Gräben. Die Leichen sollen gerichtsmedizinisch untersucht und die Ergebnisse als Beweismaterial im Prozess gegen Saddam eingesetzt werden.

Das Grab war bereits im vergangenen Jahr von den US-Besatzungsbehörden entdeckt worden. Die genauere Untersuchung der Stätte begann aber erst in diesem Monat und wurde am 24. April abgeschlossen. Das Grab ist eines von schätzungsweise 300 Massengräbern im Irak, die seit dem Sturz Saddams entdeckt wurden. Allein in der Gegend um Samara - vorwiegend von Schiiten bewohnt - wurden 27 Stätten entdeckt, bei denen es sich vermutlich um Massengräber handelt. Saddam selbst ist Sunnit und hat mit seiner Regierung die irakische Bevölkerungsmehrheit der Schiiten unterdrückt. (APA/dpa)