Wien - Ruß aus dieselbetriebenen Pkw ist nicht so gefährlich wie bisher angenommen. Zu diesem Schluss kamen die Experten am Freitag auf dem 26. internationalen Wiener Motorensymposium. Der deutsche Umweltmediziner Joachim Bruch vom Universitätsklinikum in Essen erklärte in der Wiener Hofburg, dass Dieselruß im Vergleich zu normalen Feinstäuben wie etwa Quarz eine "niedrige Toxizität" besitze.

Auch das Krebs erregende Potenzial der Dieselrußpartikel habe "eine eher geringe Bedeutung", sagte Bruch. Angesichts dieser Erkenntnisse sprach sich der Vorsitzende des Motorensymposiums, Hans Peter Lenz, für eine sachliche Diskussion der Feinstaubproblematik aus. Gleichzeitig erneuerte er die Forderung des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK), die "unbrauchbare EU-Feinstaubrichtlinie" auszusetzen und zu ändern: "Sie verlangt von Gebietskörperschaften und Kommunen Unmögliches. Eine Änderung ist dringend erforderlich."

Außerdem wies Lenz die am Freitag von Greenpeace veröffentlichten Daten über starke Überschreitungen der Feinstaub-Grenzwerte in ganz Österreich als "unverantwortliche Panikmache" zurück: "Selbst bei der extrem ungünstigen Annahme, dass von den Partikeln 25 Prozent von Kfz direkt und 25 Prozent von Kfz-Hintergrund-Emissionen stammen, würden, wenn man den gesamten Kfz-Verkehr still legt, die Partikel-Konzentrationen noch weit über dem EU-Limit bleiben." (APA)