Die Prognose von letzter Woche einer "volatilen Seitwärtsbewegung" im ATX war durchaus richtig, allerdings war die Grundtendenz effektiv nach unten gerichtet.

Während der Wochenstart noch relativ positiv von statten ging, trübten weitere schlechte Konjunkturdaten von internationaler Seite das Stimmungsbild wieder deutlich ein. Der ATX verlor daraufhin in der 2. Wochenhälfte deutlich und setzte damit die leicht abwärts gerichtete Konsolidierungsformation weiter fort. Wir sehen derzeit kaum einen Grund für eine wesentliche Umkehr der trüben Stimmung.

Diese Woche war das Bild der ersten Q1-Ergebnisse gemischt: Verbund berichtete ausgezeichnete Zahlen und AUA lieferte eine Gewinnwarnung. Nächste Woche setzt sich in Wien die Berichtssaison zu den Q1-Ergebnissen weiter fort. Wichtige ATX-Unternehmen wie Böhler, RHI, betandwin und Erste Bank berichten die Ergebnisse der ersten 3 Monate. Hier sollten sich keine gröberen negativen Überraschungen ergeben, allerdings verlief die Berichtssaison auch international bisher nicht schlecht und die Märkte befanden sich trotzdem im Rückwärtsgang. Solange die internationalen Konjunkturindikatoren nicht wieder einen Funken Hoffnung aufkeimen lassen, dürfte sich die Portfolio-Ausrichtung auf defensive, nicht-zyklische Werte (z.B. Versorgerwerte) auszahlen.

Stark zyklische Werte sollten vorerst weiter relativ zurückbleiben. Wir halten allerdings an unserer mittelfristig nach wie vor positiven Markteinschätzung fest. "Sell in May and go away" dürfte im Jahr 2005 schon zu spät sein.