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In der Nationalparkgemeinde Illmitz wurde der gesundete Seeadler wieder freigelasssen

Foto. APA/ CHARLOTTE TITZ

Eisenstadt - Ein Seeadler aus Seewinkel, der beinahe einer Vergiftung zum Opfer gefallen war, könnte gesundgepflegt werden. Die Mitarbeiter des WWF und des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel brachten den Vogel wieder in die Freiheit.

Als der Adler im März entdeckt und einem Nationalparkmitarbeiter übergeben wurde, war er bereits so geschwächt, dass er nur mehr wenige Lebenszeichen von sich gab. Mitarbeiter des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel brachten ihn zum Greifvogelspezialisten Hans Frey nach Haringsee. Dort wurde das Tier vier Tage intensiv behandelt, erst dann erbrach der Adler seinen Mageninhalt.

Gift Carbofuran

Im so genannten Gewölle konnten die Wissenschafter - wie schon bei einigen Greifvögeln zuvor - das Gift Carbofuran feststellen. Die Substanz wird in der Landwirtschaft zum Beizen von Getreide verwendet. Wie es der Adler aufgenommen hat, darüber rätseln die Fachleute.

Köder

Nach Ansicht von Experten liegt die Vermutung nahe, dass spezielle Köder, die mit diesem Gift vorher präpariert wurden, im Gebiet ausgelegt waren. Es sei zu befürchten, dass immer noch welche ausgelegt sind.

Gefährdete Population

"Giftanschläge bedeuten für die österreichische Seeadlerpopulation eine enorme Gefährdung und stellen gewaltige Rückschläge in der langsamen Rückkehr dieser gefährdeten Art dar", so Norbert Gerstl vom WWF. Während der vergangenen 15 Jahre wurden 19 Seeadler Opfer von heimtückischen Giftanschlägen. Davon überlebten lediglich vier Vögel, die wieder in die Freiheit entlassen werden konnten. (APA)