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In den vergangenen Tagen kamen bei gewaltsamen Zusammenstößen von Anhängern von Regierung und Opposition mindestens 22 Menschen in der Hauptstadt Lome ums Leben, mehr als einhundert wurden verletzt.

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Lome - Das Goethe-Institut in der von Unruhen erschütterten westafrikanischen Republik Togo ist in der Nacht zu Freitag beschossen und in Brand gesteckt worden. Maskierte und bewaffnete Männer hätten das deutsche Kulturinstitut in der Hauptstadt Lome überfallen, sagte ein Wachmann des Goethe-Instituts einem AFP-Reporter. "Sie trugen Zivilkleidung, aber ich glaube, es waren Soldaten", sagte der Wächter. Ein anderer Augenzeuge berichtete, die Angreifer seien mit Sturmgewehren und Granaten bewaffnet gewesen.

An der Fassade des Gebäudes waren Einschusslöcher sichtbar, berichtete der AFP-Korrespondent. Die Fenster waren zerschossen worden. Die Feuerwehr begann mit Löscharbeiten, konnte die Flammen in der Nacht zunächst aber nicht ganz löschen. Ein Feuerwehrmann sagte, es handle sich "ohne jeden Zweifel" um Brandstiftung.

Möglicher Hintergrund

Möglicherweise hatte der Angriff auf das Goethe-Institut einen politischen Hintergrund. Die deutsche Botschaft in Lome ist seit Tagen Ziel heftiger Kritik von Regierungsvertretern, die den Diplomaten Parteinahme für die Opposition vorwerfen. Vor einigen Tagen hatte der frühere Innenminister von Togo, François Esso Boko, in der Botschaft Zuflucht gesucht. Boko hatte die Präsidentschaftswahl vom Sonntag als manipuliert kritisiert.

In den vergangenen Tagen kamen bei gewaltsamen Zusammenstößen von Anhängern von Regierung und Opposition mindestens 22 Menschen in der Hauptstadt Lome ums Leben, mehr als einhundert wurden verletzt. Mehr als 3000 Menschen sind seit Beginn der gewaltsamen Proteste ins Nachbarland Benin geflohen. Die Opposition erkennt den Wahlsieg des Kandidaten der Regierungspartei, Faure Gnassingbe, nicht an. (APA)