Die Idee zu Rapid Prototyping wurde auf dem Autosalon in Detroit 1988 erstmals vorgestellt. Hier übernimmt eine Maschine die dreidimensionalen Konstruktionsdaten direkt aus dem Computer und fertigt vollautomatisch Modelle aus Kunststoff. Das funktioniert, indem hauchdünne Materialschichten mittels Lasertechnologie in Lagen übereinander aufgebracht und versintert oder verklebt werden. Damit können sehr schnell Modelle hergestellt werden. Das betrifft sowohl Fahrzeugkomponenten als auch ganze Maßstabs-Modelle für Designer und den Windkanalversuch.

Mittlerweile hat sich der Anwendungsbereich stark ausgeweitet. Es werden auch reale Automobilteile für Kleinserien gefertigt, etwa in der Formel 1. Inzwischen ist man nicht nur in der Lage, Nylon- oder Polymer-Pulver zu verarbeiten, sondern auch Holzstaub und Metall-Kunststoff-Kombinationen. Aluminiumbeimengung bringt metallische Anmutung. Solche Teile werden an Modellstudien für Autosalons angebracht.

Die extrem teuren Maschinen werden mit steigenden Stückzahlen billiger und so auch für andere Anwender interessant. Bald sollte es auch möglich sein, Brillen in ausgefallenem Design im Internet zu bestellen, die auch dann zu einem attraktiven Preis gefertigt werden können, wenn sich nur wenige für ein bestimmtes Modell interessieren. Auch in der Medizintechnik wird Rapid Prototyping immer wichtiger. Mehr darüber im "Forschung Spezial" am Montag im STANDARD. (rs, AUTOMOBIL, 29.4.2005)