Jena - Möglichkeiten zur Selbstuntersuchung auf
Gebärmutterhalskrebs werden derzeit an der Uniklinik Jena getestet.
In einer Studie erhalten 1.250 Frauen ein entsprechendes Set, mit dem
sie zu Hause einen Zellabstrich machen können. Die vom Muttermund und
vom Gebärmutterhalskanal entnommenen Zellproben werden im Labor auf
krankhafte Veränderungen untersucht, so der Leiter der Studie, Peter
Hillemanns.
Zur Kontrolle erfolge bei allen teilnehmenden Frauen eine
gynäkologische Untersuchung in der Klinik. Darüber hinaus erhielten
die Frauen einen Fragebogen, mit dem unter anderem Daten zu
Akzeptanz, Dauer und Aufwand ermittelt würden.
Zuverlässiger Nachweis
Vorstudien hätten bereits gezeigt, dass humane Papillomviren, die
Gebärmutterhalskrebs verursachten, bei selbst entnommenen Abstrichen
zuverlässig nachgewiesen werden könnten. "Die Selbstuntersuchung auf
Papillomviren könnte in Zukunft - ähnlich wie die Stuhlblut-Tests
beim Dickdarmkrebs - zur Früherkennung dienen und die Teilnahmerate
an der Früherkennung erhöhen", sagte Hillemanns.
Weltweit ist Gebärmutterhalskrebs die häufigste gynäkologische
Krebsart. Jedes Jahr erkranken rund 500.000 Frauen daran. Die Zahl
der Todesfälle beträgt etwa 250.000. In Österreich erkranken jährlich
rund 500 Frauen an einem solchen Zervix-Karzinom. Die Zahl der
Todesfälle beträgt rund 160. (APA/AP)