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In den letzten Tagen starben bei gewaltsamen Zusammenstößen von Anhängern von Regierung und Opposition mindestens 22 Menschen in Lome.

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Die Ruine des Goethe-Instituts in Lomé.

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Lome/Abuja - Bei Unruhen nach der Präsidentschaftswahl in Togo sind nach neuesten Angaben mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der im Norden gelegenen Stadt Atakpame seien seit vergangenem Sonntag 30 Menschen getötet worden, hieß es in einem Bericht der US-Botschaft an das Außenministerium in Washington, der der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag und sich auf Zahlen des togolesischen Roten Kreuzes stützte.

Weitere 135 Menschen seien dort durch Schüsse verletzt worden. Nach bisherigen Angaben der Behörden und von Krankenhäusern für die Hauptstadt Lome belief sich die Zahl der Toten dort auf mindestens 22; mehr als hundert weitere Menschen wurden demnach verletzt.

"Akt der Gesetzlosigkeit"

Unterdessen hat die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS scharf den Angriff auf das Goethe-Institut in Lome verurteilt. Es handle sich um einen "Akt der Gesetzlosigkeit und Feindschaft gegen einen befreundeten und aktiven Partner" Togos und der ECOWAS, erklärte die Organisation in Abuja. Unbekannte hatten in der Nacht auf Freitag Feuer in der Bibliothek des Goethe-Zentrums gelegt. Die togolesische Regierung wirft Deutschland vor, sich nach der Präsidentenwahl vom vergangenen Sonntag auf die Seite der Opposition gestellt zu haben.

Unterdessen tauchten in Lome wenige Stunden nach dem Angriff auf das Goethe-Institut diffamierende Flugblätter mit falschen Behauptungen über den deutschen Botschafter Klaus Günther Grohmann auf. Eine der am Freitag kursierenden Hetzschriften war mit dem Titel überschrieben: "Die Nazi-Vergangenheit des deutschen Botschafters kehrt im Galopp zurück." In Deutschland würden "unsere togolesischen und afrikanischen Brüder täglich Opfer von Mordanschlägen durch Neonazis". Außerdem sei Grohmann bereits 1943 Mitglied der SS gewesen, hieß es in den Traktaten weiter. Das würde allerdings bedeuten, dass der Diplomat heute über 70 Jahre alt und damit weit über der Pensionierungsgrenze wäre. Das Auswärtige Amt in Berlin konnte zunächst keine Angaben zum Alter des Botschafters machen.

Mehr als 3.000 Menschen sind seit Beginn der gewaltsamen Proteste in das Nachbarland Benin geflohen. Die Opposition und ihr Kandidat Emmanuel Akitani Bob erkennen den von der Regierung verkündeten Wahlsieg des Kandidaten der Regierungspartei, Faure Gnassingbe, nicht an. (APA)