Weitere 135 Menschen seien dort durch Schüsse verletzt worden. Nach bisherigen Angaben der Behörden und von Krankenhäusern für die Hauptstadt Lome belief sich die Zahl der Toten dort auf mindestens 22; mehr als hundert weitere Menschen wurden demnach verletzt.
"Akt der Gesetzlosigkeit"
Unterdessen hat die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS scharf den Angriff auf das Goethe-Institut in Lome verurteilt. Es handle sich um einen "Akt der Gesetzlosigkeit und Feindschaft gegen einen befreundeten und aktiven Partner" Togos und der ECOWAS, erklärte die Organisation in Abuja. Unbekannte hatten in der Nacht auf Freitag Feuer in der Bibliothek des Goethe-Zentrums gelegt. Die togolesische Regierung wirft Deutschland vor, sich nach der Präsidentenwahl vom vergangenen Sonntag auf die Seite der Opposition gestellt zu haben.
Unterdessen tauchten in Lome wenige Stunden nach dem Angriff auf das Goethe-Institut diffamierende Flugblätter mit falschen Behauptungen über den deutschen Botschafter Klaus Günther Grohmann auf. Eine der am Freitag kursierenden Hetzschriften war mit dem Titel überschrieben: "Die Nazi-Vergangenheit des deutschen Botschafters kehrt im Galopp zurück." In Deutschland würden "unsere togolesischen und afrikanischen Brüder täglich Opfer von Mordanschlägen durch Neonazis". Außerdem sei Grohmann bereits 1943 Mitglied der SS gewesen, hieß es in den Traktaten weiter. Das würde allerdings bedeuten, dass der Diplomat heute über 70 Jahre alt und damit weit über der Pensionierungsgrenze wäre. Das Auswärtige Amt in Berlin konnte zunächst keine Angaben zum Alter des Botschafters machen.