Es scheint ein wenig Ruhe im heimischen Fußball und den benachbarten Branchen wie der Sportpolitik und der Bauwirtschaft einzukehren. Das Stadion in Klagenfurt rückt näher, der Bund und die Stadt Klagenfurt unterzeichneten diese Woche einen Vertrag, in dem offenbar eine bestehende Vereinbarung, nämlich die Drittelung der Kosten, vereinbart wurde. Was in der Politik einen Fortschritt bedeuten muss, weil nicht von vornherein Vereinbartes einfach nicht gilt, wenn sich einer nicht daran halten will.

Der Bundesliga-Sponsor T-Mobile hat jüngst seinen Willen nach einem adaptierten Vertrag gekriegt, andere Sponsoren werden die Lehren daraus ziehen und andere Verträge machen oder sich ebenfalls fürchterlich aufpudeln, um einen Rabatt zu erhalten.

Der Schwimmstar Markus Rogan scheint doch zur WM fahren zu dürfen, Streit mit dem Verband hin oder her. Er scheint mindestens in einem Punkt freilich nicht optimal beraten zu sein, denn die mit dem Bild seines Körpers affichierten Plakate strahlen den Charme einer albanischen Werbeaktion aus. Dabei ist der Junge als Typ ganz knorke, doch offenbar hat die mit ihm zu verknüpfende Werbebotschaft das Turbogrinsen und den siegreich ausgestreckten Arm zur Voraussetzung. Hoffentlich lassen sich junge Schwimmer und Schwimmerinnen davon nicht abschrecken. Aber im Schwimmen hat Rogan ja auch Jahre gebraucht, bis er seinen Stil gefunden hat.

Im Übrigen ist es vielleicht ein Glück, dass Fußballvereine ihre Sportanlagen nicht besitzen. Sonst würden im Fall der Finanznot jedes Jahr zig Fußballplätze von Österreichs Landkarte verschwinden. Im Unterschied zu den Schulden endgültig. (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 29. April 2005)