Das Logo, gebildet aus dem Anfangsbuchstaben des Volkstheaters und entworfen vom Design-Büro Perndl+Co

Foto: Perndl+Co
Wien - Das künftige neue Logo des Volkstheaters wurde am Donnerstag zum Thema im Wiener Gemeinderat. Der rote, fünfzackige Stern sei das Zeichen, mit dem der Kommunismus "den Osten Europas jahrzehntelang zu einem riesigen Völkerkerker gemacht hat", sagte FP-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) betonte, dass die FPÖ "so weit im Abseits steht, dass sie den Pfiff des Schiedsrichters nicht hört".

Es sei "inakzeptabel", dass die Entscheidung des designierten Volkstheater-Direktors Michael Schottenberg von Mailath-Pokorny unterstützt werde, meinte Unterreiner. Man müsse vor allem im heurigen Gedenkjahr vermeiden, den Verdacht zu erregen, ein verbrecherisches Regime zu verherrlichen. Die Erinnerung an die dunklen Zeiten des Kommunismus sei noch zu frisch, "als dass ein Symbol dieses Terrors nun über einer der wichtigsten Bühnen Österreichs prangen darf", so Unterreiner. Eine weitere Provokation sei, dass Schottenberg als erste Aufführung im September ein Stück des ehemaligen Kärntner KPÖ-Kandidaten Johann Kresnik gewählt habe.

Mailath-Pokorny stellte sich hingegen klar hinter Pläne Schottenbergs. Ähnliche Sterne wie der auf dem Volkstheater gebe es in rund 80 Länderflaggen - darunter jene der USA und EU. Es passe außerdem ins Bild der FPÖ, dass diese die von Kresnik geplante Produktion "Spiegelgrund" über NS-Euthanasie nicht sehen wolle.(APA)