In der BBC-Sendung stellten sich Blair, Kennedy und der konservative Oppositionsführer Michael Howard getrennt den Fragen des Publikums. Jeder Politiker hatte eine halbe Stunde Zeit, mit den Wählern zu diskutieren. Eine gemeinsame Diskussion aller drei Spitzenkandidaten hatte Blair abgelehnt.
Applaus und Buh-Rufe
Das Publikum im Studio empfing Blair mit Applaus, aber auch mit Buh-Rufen. Der Premierminister versuchte, die Kritiker des Irak-Kriegs zu besänftigen. Er nehme ihre Argumente ernst und erwarte nicht, "dass jeder hier gleicher Meinung ist", sagte Blair. Argumentative Schützenhilfe bekam er von Oppositionsführer Howard, dessen Partei den Krieg gutgeheißen hatte. Saddam Hussein sei "eine Bedrohung für die Region und eine Bedrohung für den Frieden insgesamt" gewesen, sagte Howard. Er würde den Krieg auch unter den heute bekannten Tatsachen befürworten, sagte Howard.
Liberalen-Chef Kennedy bekräftigte hingegen die ablehnende Haltung seiner Partei gegen den Krieg. "Ich glaube nicht, dass zwei Jahre nach dem Krieg die andauernde Präsenz von Besatzungstruppen den Irakern eine langfristig bessere Lösung bietet. Wir sollten abziehen"
Generalstaatsanwalt zweifelte offenbar zeitweise an Legitimität des Krieges
Ein britischen Medien zugespieltes vertrauliches Schreiben des Generalstaatsanwalts an Premierminister Tony Blair zum Einmarsch im Irak hat den Regierungschef wenige Tage vor der Parlamentswahl erneut in Bedrängnis gebracht. In dem Schreiben vom 7. März 2003 äußerte Generalstaatsanwalt Peter Goldsmith den Berichten zufolge, es sei "unklar", ob die UN-Resolution 1441 wirklich zu einem Einmarsch im Irak berechtige.
Goldsmith sprach sich für zweite Resolution aus