Wien - Der Amokläufer von Potzneusiedl hat nach den Morden an drei Frauen Samstagnacht anscheinend noch Station in einem Lokal gemacht weil er den Sachwalter seiner Mutter nicht antraf. Nachdem die Besitzerin des Cafes die Bilder in den Medien sah, hat sie sofort den Anwalt informiert, da sich der Amokläufer im Cafe nach dem Anwalt erkundigt hat.

Der Anwalt berichtete, dass es gegen 21.30 an der Wohnungstür geläutet habe. Da er jedoch niemand erwartet habe, habe es gedauert bis er zur Tür ging. Als er schließlich öffnete, war niemand mehr da. Rudolf Z. dürfte zu dieser Zeit bereits im Cafe nebenan gewesen sein. Eine halbe Stunde kam bereits die Plizei und stellten den Anwalt unter Personenschutz, bis der Amokläufer festgenommen wurde.

Was wirklich geschehen ist, und wie knapp Stadler selbst einem möglichen Mord entronnen ist, werde ihm erst nach und nach bewusst, erzählte der Anwalt. Sachwalterschaft über Erbe der Mutter

Rudolf Z. ist Lagler seit August 2001 bekannt. Damals übernahm der Anwalt die Sachwalterschaft über das 600.000 Euro-Erbe der Mutter. "Zunächst war er mir gegenüber sehr nett, hat mich mit Informationen versorgt. Erst als er merkte, dass ich die von ihm geforderten Maßnahmen gegen seine Schwester, die weit über das Ziel hinaus schossen, nicht einleiten würde, kehrte sich das Blatt." Der Amokläufer sei ein "gescheiter Mensch, sehr penibel und exakt" gewesen, schilderte der Sachwalter.