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Frankfurt/Main - Der israelische Schriftsteller Amos Oz erhält den mit 50.000 Euro dotierten Goethepreis der Stadt Frankfurt. Der 65 Jahre alte Oz sei einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart, begründete das Kuratorium am Montag sein Votum. Die höchste Auszeichnung Frankfurts wird alle drei Jahre vergeben.

Amos Oz, der sich seit vielen Jahren für den Friedensprozess im Nahen Osten einsetzt, wurde neben seinem erzählerischen Werk auch durch seine politischen Essays bekannt. Als eines seiner größten Werke gilt sein jüngst erschienener Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis", in dem er die Geschichte seiner Familie in den vergangenen 150 Jahren erzählt.

Beeindruckende moralische Verantwortung

Die literarische Arbeit und das politische Engagement von Amos Oz zeugten von beeindruckender moralischer Verantwortung, erklärte die Kuratoriumsvorsitzende, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU). "Etwas in seinem Werk erinnert durchaus an Goethes Verständnis von Weltliteratur."

Der Preis soll am 28. August - dem Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe - in der Paulskirche verliehen werden. Der Goethepreis wird in Frankfurt seit 1927 verliehen. Zu den Preisträgern zählen unter anderem Sigmund Freud (1930), Ingmar Bergman (1976) und Siegfried Lenz (1999). Zuletzt erhielt der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki die Auszeichnung, die nach dem in Frankfurt geborenen Dichterfürsten benannt ist. (APA/dpa)