Berlin - Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr halbiert. Statt wie im Herbst von 1,5 Prozent gehen sie in ihrem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Herbstgutachten von nur noch 0,7 Prozent aus.

"Die Erholung, die im ersten Halbjahr 2004 sehr kräftig ausgefallen war, kam danach zum Stillstand." Für kommendes Jahr sagen die Experten 1,5 Prozent Wachstum voraus.

Schwächephase in zweiter Jahreshälfte überwunden

Die aktuelle Schwächephase der Konjunktur könne erst in der zweiten Jahreshälfte überwunden werden, betonten die Forscher. Dann komme es auch zu einem "kräftigen Rückgang" der Arbeitslosigkeit. Dann erwarten die Wissenschaftler ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent.

Die durchschnittliche Arbeitslosenzahl wird den Angaben zufolge 2005 gegenüber dem Vorjahr um 463.000 auf 4,844 Millionen steigen, ehe sie nächstes Jahr auf 4,518 Millionen sinkt. Die Umsetzung der Hartz-IV-Reform werde noch geraume Zeit die Entwicklung prägen.

Ausschlaggebend für den Konjunkturknick in Deutschland sei die langsamere Expansion der Weltwirtschaft und der starke Euro. Achillesferse der Konjunktur bleibt den Gutachtern zufolge die Inlandsnachfrage. Der anhaltende Exportboom reiche nicht aus, die schwachen Binnenkonjunktur auszugleichen. (APA/AP)