Tokio - Ein Gericht in Tokio hat am Dienstag eine Klage gegen Ministerpräsident Junichiro Koizumi und Bürgermeister Shintaro Ishihara wegen Besuchen in dem umstrittenen Yasukuni-Schrein abgewiesen. In dem shintoistischen Heiligtum werden auch die Protagonisten des japanischen Militarismus wie der von einem internationalen Militärgericht als Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilte und 1948 hingerichtete Ex-Premier General Hideki Tojo verehrt. Rund tausend Japaner und Angehörige von koreanischen Opfern der japanischen Kolonialherrschaft hatten Entschädigung gefordert, da sie sich durch die offiziellen Besuche im Yasukuni-Schrein gekränkt fühlten. Sie machten geltend, die Besuche verstießen gegen die in der Verfassung festgeschriebene Trennung von Religion und Staat. Das Gericht lehnte sowohl die Entschädigungsklage als auch eine Prüfung der Verfassungsmäßigkeit ab. (APA)