Wien - Anas Schakfeh, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, zeigte sich mit der ersten österreichischen Imame-Konferenz zufrieden. Die Abschlusserklärung sei auf überwältigende Zustimmung gestoßen, die Konferenz insgesamt sehr gut gelaufen. In den Gemeinden und islamischen Vereinen soll nun aktiv daran gearbeitet werden, dass die Beschlüsse und Inhalte der Schlusserklärung umgesetzt werden. "Das geht sicher nicht auf Knopfdruck", so Schakfeh Montag.

Aber immerhin hätten die rund 160 anwesenden Imame die Erklärung mitgetragen. Als MeinungsbildnerInnen würden sie die Inhalte nun durch Predigten in die Gemeinden tragen. Zudem soll die Erklärung auch öffentlich in allen Moscheen angebracht werden.

Die VertreterInnen des Islam bekennen sich in dem Positionspapier als Bestandteil der österreichischen Gesellschaft. Verurteilt werden alle terroristischen Gewaltakte. Zudem werden Imame angewiesen, sich intensiv mit Bekämpfungsmöglichkeiten des Extremismus auseinander zu setzten. Weiters findet sich in der Erklärung auch ein Bekenntnis zur Chancengleichheit für Frauen. Jegliche Verletzung der Rechte und Würde der Frau wird abgelehnt und aufs Schärfste verurteilt.

In anderen europäischen Ländern hat es nach Angaben von Schakfeh bisher keine nationalen Imame-Konferenzen gegeben. In Wien soll kommendes Jahr die nächste Konferenz stattfinden. (red, DER STANDARD, Print, 26.4.2005)