München - Die Lyrik und Prosa der österreichischen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) war in allen Phasen ihrer Entwicklung von kritischen Schriften begleitet, die jetzt erstmals gesammelt in einem kompakten Band des Piper Verlags erschienen sind. Der Bogen dieser Arbeiten spannt sich von der 1949 publizierten ersten Rezension "Versuch über Heidegger" ­ über die kritische Aufnahme von dessen Existenzphilosophie hatte Ingeborg Bachmann ihre Dissertation geschrieben ­ bis zur Rede zur Verleihung des Anton-Wildgans-Preises an sie (1972).

Im Zentrum des Bandes stehen die fünf "Frankfurter Vorlesungen", die von der Autorin im Wintersemester 1959/1960 gehalten wurden und die unter anderem den Themen "Über Gedichte" und "Literatur als Utopie" gelten. Zu den kritischen Schriften Ingeborg Bachmanns gehören ferner Arbeiten über den Philosophen Ludwig Wittgenstein, über Franz Kafkas Roman "Amerika", über den "Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil und eine "Hommage a Maria Callas". Die kritischen Schriften werden von den Herausgebern auf über 300 Seiten eingehend kommentiert. (APA/dpa)