Wien - Einen Literaturpreis, der sich dezidiert auch einem politischen Anliegen verschrieben hat, stiftet der im Wiener Amerlinghaus beheimatete "Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst, Kultur und Antirassismusarbeit": Beim zu "Schreiben zwischen den Kulturen" ausgeschriebenen Preis geht es um Förderung der Literatur von Migranten und von Angehörigen ethnischer Minderheiten. Bis 15. Mai können noch Texte eingereicht werden, die Preisverleihung findet im Herbst im Amerlinghaus stat.

Seit 1997 werden die Literaturpreise "Schreiben zwischen den Kulturen" vergeben. Heute bekannte Autoren und Autorinnen wie Dimitré Dinev, Alma Hadzibeganovic, Denis Mikan, Anna Kim und Julya Rabinowich sind dabei entdeckt worden und haben in der Edition Exil, wo jeweils eine Anthologie mit Texten und Interviews der Preisträger erscheint, zum ersten Mal veröffentlicht.

Inzwischen werden von einer jährlich wechselnden Jury, der 2005 u.a. der Autor Feridun Zaimoglu angehört, Preisgelder in der Höhe von insgesamt 11.000 Euro vergeben: gestaffelt von dem mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis bis zu Preisgeldern von je 1.000 Euro für Autoren und Autorinnen mit Deutsch als Erstsprache, für Texte von Teams und Schulklassen sowie Autoren unter 20 Jahren.

Teilnahmeberechtigt sind Personen, die seit mindestens einem halben Jahr in Österreich leben. Die Texte sollen in deutscher Sprache verfasst sowie unveröffentlicht sein und sich im weitesten Sinne mit den Themen Integration oder Assimilation, Identität oder Leben zwischen (Sub-)Kulturen auseinander setzen. (APA)