Norwegens Außenminister Jan Petersen bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur, dass die norwegischen Behörden von der Kommission am Freitag über die Einführung der Strafzölle unterrichtet wurden und bezeichnete die Maßnahme als grundlos. Lisbeth Berg-Hansen vom norwegischen Fischereiverband sagte gegenüber dem norwegischen Fernsehen NRK, die Vorwürfe der Kommission gegenüber Norwegen seien nicht wahr.
Nicht kostendeckend
Nach Meinung der EU bieten norwegische Züchter ihren Lachs in der Union nicht kostendeckend an und verdrängen damit insbesondere schottische und irische Konkurrenten vom Markt. Die Kommission will laut NTB das Geschäftsverhalten der norwegischen Lachsanbieter während der kommenden sechs Monate überwachen und danach über das weitere Vorgehen entscheiden. Ein fixer Strafzoll müsste vom EU-Ministerrat beschlossen werden und kann für die Dauer von fünf Jahren festgelegt werden.
In Norwegen ist man anderer Meinung und hält die Maßnahme für WTO-widrig. Züchter und die norwegische Regierung haben mehrfach angekündigt, gegen die Strafzölle bei der Welthandelsorganisation (WTO) eine Klage einbringen zu wollen. Ministerpräsident Kjell-Magne Bondevik drohte auch bereits für den Fall, dass die WTO die EU-Strafzölle als regelwidrig einstuft, mit der Einführung von Strafzöllen auf EU-Waren als Gegenmaßnahme.