Aufwertung des Finanzplatzes Österreich
Durch Kooperationen dieser Art mit außereuropäischen Börsen soll der Finanzplatz Österreich aufgewertet werden. Nicht-europäische Börsen sollen via Wien eine Chance erhalten, in Zentraleuropa Fuß zu fassen. Es soll sozusagen eine zweite Börsenliga mit einem internationalen Netzwerk aufgebaut werden.
Michael Buhl, Mitglied des Vorstands der Wiener Börse, legte im APA-Gespräch Wert auf die Feststellung, dass es bei dem künftigen Geschäft um den Vertrieb der Original-Börsen-Indizes gehen wird. Die Kunden sollen am chinesischen Markt direkt teilhaben können. Andererseits erhält die chinesische Seite Zugriff zum Wiener Börsen-Leitindex ATX, Chinesen werden österreichische Finanzprodukte in Yuan kaufen können.
China Securities ist Wiener Börse-Partner
Nach den Worten Buhls hielt sich vor wenigen Monaten eine Delegation der Shanghaier Börse in Wien auf. Es bestehe die Intention, die am Freitag vereinbarten Geschäftsverbindungen noch auszuweiten. Unterzeichner auf chinesischer Seite war am Freitag die SSE Infonet, eine Tochter der Shanghaier Börse.
"Schlüssel in die EU"
Finanzstaatssekretär Alfred Finz (V) betonte, Österreich sei für China eine Art "Schlüssel in die EU". China sei der Wachstumsmarkt schlechthin. Für die Wiener Börse eröffne sich eine Schiene, "auf der man bei diesem Wachstum der Wirtschaft mitwirken kann".
Der frühere Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner sagte, es werde Vertrauen geschaffen für die chinesische Investorenseite. Wien eröffne den Chinesen den Weg nach Osteuropa, sagte ein Vertreter der Bank Medici.