Peking - China ist nach Worten von Ministerpräsident Wen
Jiabao bereit, Beziehungen zum Vatikan aufzunehmen - aber nur unter
der Bedingung, dass Papst Benedikt XVI. die Beziehung zu Taiwan
abbricht. Wen betonte am Donnerstag in Peking außerdem, dass sich der
Vatikan nicht in innere Angelegenheiten Chinas einmischen dürfe. Er
bezog sich damit indirekt auf einen möglichen Einfluss des Vatikans
auf die katholischen Kirchengemeinden in China.
Nichteinmischung gefordert
"China hält an seiner Bereitschaft fest, Beziehungen zum Vatikan
aufzubauen, die auf zwei Prinzipien beruhen", erklärte Wen bei einer
Pressekonferenz mit dem französischen Premierminister Jean-Pierre
Raffarin. "Der Vatikan muss anerkennen, dass es nur ein China gibt,
und der Vatikan darf sich nicht in innere Angelegenheiten Chinas
einmischen."
Zwischen China und dem Vatikan bestehen seit 1951 keine
Beziehungen mehr. Katholische Kirchen in der Volksrepublik sehen den
Papst zwar als ihr geistliches Oberhaupt an. Der Vatikan hat aber
keinerlei Einfluss zum Beispiel auf die Ernennung von Bischöfen. (APA/AP)