Die katholische Priesterbruderschaft "St. Pius X." hat die Wahl als "Hoffnungsschimmer" für einen möglichen "Ausweg aus der Kirchenkrise" begrüßt. Die Traditionalisten, die die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnen, erwarten vom neuen Papst die vollständige Wiederzulassung der vorkonziliaren tridentinischen Messe, hieß es in der Erklärung.
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christenheit, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, hat die Wahl Ratzingers begrüßt. Die russisch-orthodoxe Kirche, deren Beziehungen zum Vatikan angespannt sind, rief den neuen Papst zu verstärkter Zusammenarbeit beider Glaubensgemeinschaften auf. Patriarch Alexij gratulierte Benedikt XVI. und sprach sich für eine Verbesserung der Beziehungen aus. Nach Einschätzung russischer Theologen entspricht die streng konservative Haltung Ratzinger durchaus den Ansichten der russisch-orthodoxen Kirche.
Der Primas der anglikanischen Kirche und Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, würdigte die Wahl als "von großer Bedeutung für die gesamte Christenheit".
Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat die Wahl Kardinal Joseph Ratzingers zum neuen Papst Benedikt XVI. entschieden begrüßt und dessen Beiträge zur Versöhnung zwischen Kirche und Judentum gewürdigt. "Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Beziehungen, die wir mit Kardinal Joseph Ratzinger während des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. unterhalten haben", sagte der Präsident des Weltkongresses, Edgar M. Bronfman, in New York.