"Unser Kerngeschäft ist das Übernehmen von Risiko", erklärte Geschäftsführer Ludwig Nießen am Mittwoch vor Journalisten.
Das heimische System einer zentralen Gegenpartei verfügt zur Zeit über 51 Teilnehmer, also an der Wiener Börse tätige Banken und Wertpapierhäuser, die bei der Central Counterpart Austria Sicherheiten hinterlegen müssen. "Wir verwalten derzeit ca. 200 Millionen an Sicherheit fürs tägliche Geschäft", so Nießen.
Teilnehmer täglich bewertet
Zum einen werden die Teilnehmer täglich bewertet, ihre Bonität geprüft und ihre zu hinterlegenden Sicherheiten bewertet, darüber hinaus müssen sie Mittel für den so genannten Clearing Fonds abstellen.
In dieser letzten "Verteidigungslinie" gegen Ausfälle seien derzeit rund 11 Mio. Euro hinterlegt. "Wir haben eine absolute Erfüllungsquote von 100 Prozent", so Nießen unter Verweis auf über 10.000 zu bearbeitende Transaktionen pro Handelstag.
"Wir nehmen nicht nur Risiko, sondern auch Komplexität aus dem Markt", erläutert Nießen weiter. Dabei werden die tausenden Börsentransaktionen auf die 51 Teilnehmer herunter gebrochen und sich gegenseitig glattstellende Geschäfte jedes Hauses herausgerechnet.
Im Schnitt resultierte bisher aus rund 13 Trades an der Börse nur eine Settlement-Transaktion, die von der OeKB als Konten- und Geldtransaktion umgesetzt wird.
Westeuropäischer Trend
Damit schiebt sich die Central Counterpart Austria in der Abwicklungskette des Wertpapierhandels zwischen die Wiener Börse, wo der Handel getätigt wird, und die Settlement-Stelle OeKB. Das System liegt laut Nießen im westeuropäischen Trend, wo in den letzten zwei, drei Jahren das ursprünglich vom Terminmarkt stammende System der zentralen Gegenpartei auf die Kassamärkte ausgeweitet worden sei.
In weiterer Folge könnte die Central Counterpart Austria auch in Osteuropa zum Zug kommen, wo das System einer zentralen Gegenpartei nur auf die Terminmärkte beschränkt sei.