Beim Kölner Musiksender Viva sind die Gespräche über den Sozialplan für die von Kündigung bedrohten Beschäftigten gescheitert. Das teilte die MTV-Geschäftsführung am Mittwoch in Köln nach Gesprächen mit dem Betriebsrat mit. Die vom Viva-Betriebsrat vorgebrachte Sozialplan-Forderung habe einer wirtschaftlich realistischen Einigung jegliche Grundlage entzogen. Es werde eine Einigungsstelle angerufen. Der Ex-Konkurrenzsender MTV gehört zum US-Konzern Viacom, der Viva gekauft hat.

Uneinigkeit

Die Viva-Verhandlungsführung habe dem Betriebsrat Anfang März einen ersten Entwurf präsentiert, hieß es weiter. Das Einstiegsangebot ist laut Viva deutlich höher als alle Sozialpläne gewesen, die vom Sender und der Beschäftigtenvertretung bisher verabschiedet worden seien. Dieses Angebot sei während der Verhandlungen auch deutlich erhöht worden. Die Forderungen des Betriebsrates seien vollkommen unrealistisch, sagte MTV-Chefin Catherine Mühlemann. "Im Sinne der Mitarbeiter hoffen wir aber, dass wir uns mit Hilfe der Einigungsstelle möglichst bald mit dem Betriebsrat auf eine faire Lösung einigen werden."

Maximal 20 Stellen bleiben in Köln erhalten

Nach bisherigen Angaben des Viva-Betriebsrates bleiben von den einstigen 290 Viva-Stellen maximal 20 in Köln erhalten. Nach Angaben von Mühlemann verlieren höchstens 120 fest angestellte Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, befristete Verträge sollen auslaufen. Während das Viva-Programm künftig in Köln und Berlin produziert werde, sollen aus "Effizienzgründen" sämtliche Vertriebs- und Unterstützungsfunktionen in Berlin gebündelt werden. (APA/dpa)