Düsseldorf - Im Streit zwischen der Deutschen Börse und ihren Großaktionären hat der Chef des Hedgefonds TCI, Christopher Hohn, die Ablösung von Börsenchef Werner Seifert verlangt. Im Interview der "Wirtschaftswoche" sagte Hohn am Dienstag auf die Frage, ob Seifert gehen soll: "Ja, das ist meine persönliche Ansicht. Aber das entscheidet natürlich der Aufsichtsrat".

Seifert sei eine Fehlbesetzung

Er warf Seifert die Verdrehung von Fakten vor. "Wir haben weder die Absicht, das Unternehmen Deutsche Börse zu kontrollieren noch darauf bestanden, eine Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder zu ersetzen".

TCI hatte Anfang März an der Spitze mehrerer Kritiker den Abbruch der geplanten Übernahme der Londoner Börse (London Stock Exchange/LSE) erzwungen. Bei der Hauptversammlung der Deutschen Börse am 25. Mai wird Aufsichtsratschef Rolf-E. Breuer nach Einschätzung Hohns abberufen und durch einen von TCI vorgeschlagenen Manager ersetzt.

Breuer habe nicht mehr die Mehrheit der Anteilseigner hinter sich. Man habe "einen Deutschen aus dem Establishment, der bereit wäre zu kandidieren. Er genießt in der Finanzwelt hohes Ansehen. Mehr sage ich dazu derzeit nicht", äußerte Hohn in der "Wirtschaftswoche". (APA/dpa)