"Heimmarkt" NÖ
"Niederösterreich ist unser Heimmarkt", den man zum Wohl der Raiffeisenbanken und der Kunden verstärken wolle, und wenn man ihn mit der Hypo Niederösterreich verstärken könne, "werden wir sicher zugreifen", sagte Peter Püspök, Chef der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien), am Dienstag bei seiner Bilanzpressekonferenz. "Aber zu einem Kauf gehören Käufer und Verkäufer. Den Käufer gibt es", bestätigte Püspök sein vitales Interesse.
Ob es den Verkäufer gebe, überlasse er der Zukunft. Für die ÖVAG wäre es sicher kein schlechtes Geschäft, meint man in der RLB, zumal die Hypo im Wert seither gestiegen sei. Vor acht Jahren hatte Raiffeisen schon einmal auf die Hypo Niederösterreich gespitzt. Damals war aber die Volksbanken AG zum Zug gekommen. Die ÖVAG hält heute 41 Prozent an der Hypo Niederösterreich, hat aber die industrielle Führung.
"Unsere Kollegen wissen, dass wir der erste Käufer wären", sagte Püspök heute. Die Volksbanken bekommen mit der Investkredit auch die Kommunalkredit, und die würde in den Augen von Raiffeisen-Bankern doch Geschäfte abdecken, die die Hypo abdeckt.
Entflechtungen "noch kein vordringliches Thema"
Ob und wie Entflechtungen bzw. "Kapitalfreisetzungen für andere Strategien sinnvoll" seien, sei allerdings derzeit noch kein vordringliches Thema, so Püspök auf Fragen zu der Causa sowie nach darüber hinaus gehenden Entflechtungen zwischen ÖVAG und RZB, die wechselseitig aneinander beteiligt sind.
Was die Hypo Niederösterreich betrifft, so wäre Püspök auch zuversichtlich, dass man auch mit dem Land Niederösterreich als Hypo-Mehrheitseigentümer handelseins würde, wenn die ÖVAG ihr 41-Prozent-Paket an der Hypo tatsächlich an Raiffeisen verkaufen wollte. Das Land hat, wie international üblich, in solch einem Fall zumindest ein gewichtiges Wort mitzureden. Püspök zeigt sich vorab aber zuversichtlich: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir mit dem Land erfolgreiche Gespräche führen."
Kein Kartellproblem