Düsseldorf - Im Tarifstreit in der deutschen Stahlindustrie haben am Dienstag mehr als 14.000 Beschäftigte aus 40 Betrieben in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Die Stahlarbeiter fordern eine Erhöhung ihrer Löhne um 6,5 Prozent und eine Laufzeit des neuen Tarifvertrages von zwölf Monaten, wie die IG Metall in Düsseldorf mitteilte.

Die Arbeitgeber haben den Angaben zufolge eine Erhöhung um 1,9 Prozent für 19 Monate sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 500 Euro angeboten. Am (morgigen) Mittwoch werden die Tarifverhandlungen für die drei Tarifgebiete in vierter Runde fortgesetzt.

IG Metall verlangt besseres Angebot

Der nordrhein-westfälische IG-Metall-Bezirksleiter Detlef Wetzel erklärte vor Warnstreikenden in Duisburg, die "Einbahnstraße des Verzichtens" müsse ein Ende haben. "Wenn die Unternehmen auf Gewinnkurs fahren, muss diese Richtung auch für die Beschäftigung gelten." Er forderte die Arbeitgeber auf, in der kommenden Verhandlung ein deutlich besseres Angebot vorzulegen.

Rund 2.800 Stahlarbeiter aus sechs Betrieben in Bochum hatten Dienstag früh die angekündigten Warnstreiks eröffnet, in Duisburg legten der Gewerkschaft zufolge 6.000 Beschäftigte für einige Stunden die Arbeit nieder. Weitere Warnstreiks gab es unter anderem in Mülheim, Düsseldorf, Siegen sowie bei den Stahlwerken Bremen.

Im niedersächsischen Salzgitter sollten am Mittag noch 1.000 Stahlarbeiter der Salzgitter AG für eine Stunde die Arbeit niederlegen. (APA/AP)