Berlin/Wien - Die Chancen für einen Einstieg der ÖBB bei der slowakischen Güterbahn steigen. Die Deutsche Bahn (DB) hat am Montag einen Zeitungsbericht dementiert, wonach sie ein Angebot für die ZSSK Cargo legen werde.

Es gebe andere Möglichkeiten, die betreffenden Strecken zu bedienen, ohne dass sich die Deutsche Bahn das finanzielle Risiko einer "plumpen Beteiligung" aufbürden müsse, sagte DB-Logistik-Sprecher Hans von Dewall am Montag in Berlin.

Die Deutsche Bahn und ZSSK Cargo habe schon seit langer Zeit eine Partnerschaft, wie mit allen anderen Staatsbahnen der Region. Dies werde man auch nach der Privatisierung weiter verfolgen, so Dewall.

Gorbach bekräftigt Interesse

Die DB galt bisher neben den ÖBB als großer Favorit für die Privatisierung des slowakischen Eisenbahn-Güterverkehrs. Für die ÖBB hatte Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) dagegen erst vergangenen Mittwoch bei seinem slowakischen Amtskollegen Pavol Prokopovic das Interesse an einem Einstieg bekräftigt.

Neben den Österreichischen Bundesbahnen sollen laut "Financial Times Deutschland" auch noch die ungarische Staatsbahn MAV und die US-Investmentgruppe Rail World an der ZSSK Cargo interessiert sein.

Die Ausschreibung soll im Mai erfolgen. Prokopovic erwartet aus der Privatisierung Einnahmen zwischen 15 bis 20 Mrd. Kronen (388 bis 517 Mio. Euro). Als Privatisierungsberater fungiert ein Konsortium aus der österreichischen CA IB, der HVB Hlacrow und Squires Sanders. (APA)