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Der angeschlagene Kamerahersteller Leica will sich jetzt auf die Kernbereiche Spiegelreflexkameras und Ferngläsern konzentrieren.

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Frankfurt - Nach dem Wechsel des Vorstandschefs wird sich der angeschlagene hessische Kamerahersteller Leica Camera nach Angaben des Großaktionärs Hermes voraussichtlich auf das Geschäft mit Spiegelreflexkameras und Ferngläsern konzentrieren. "Wir können zwar nicht dem Management vorgreifen. Aber es wird einen Fokus auf Leicas Kerngeschäft geben: Systemkameras und Ferngläser", sagte Patrick Thomas, Co-Vorstandschef des Großaktionärs Hermes, der "Financial Times Deutschland" laut Vorabbericht vom Sonntag.

"Das Unternehmen ist dabei, eine angemessene Vereinbarung für das Kompaktgeschäft zu finden", ergänzte er. Dem Blatt zufolge ist zu erwarten, dass Leica über ein Gemeinschaftsunternehmen für die Kompaktkamera-Sparte oder eine ähnliche Lösung verhandelt. Das Traditionsunternehmen verbindet mit der Panasonic-Marke des japanischen Matsushita- Konzerns eine Produktpartnerschaft bei Digitalkameras.

Sanierungsexperte Josef Spichtig Interimschef

Vergangene Woche hatte Leica den Rücktritt von Vorstandschef Ralf Coenen bekannt gegeben. Zum Interimschef wurde der Sanierungsexperte Josef Spichtig berufen. "Ich glaube nicht, dass er viele Jahre bleiben wird. Aber ich glaube auch nicht, dass er seine Aufgabe in weniger als einem Jahr bewältigt", sagte Thomas mit Blick auf Spichtig. Hermes ist der Zeitung zufolge zu knapp einem Drittel an Leica beteiligt.

Die österreichische ACM Projektentwicklung mit Sitz in Salzburg hält 27,2 Prozent an dem renommierten Kamera-Hersteller Leica. (APA/Reuters)