Blick nach China
Im Blick hat der Inhaber vor allem Fernost. Besonders der chinesische Markt soll stärker erschlossen werden. Dort werden laut Faber-Castell mittelfristig sehr gute Möglichkeiten gesehen. Im September soll ein neues Werk mit 800 Beschäftigten eingeweiht werden. "Dort werden wir preiswertere Produkte für die Entwicklungsmärkte herstellen", kündigt der Chef des Familienunternehmens an. "Ausgezeichnete Wachstumsmöglichkeiten" erkennt er auch in Osteuropa und Südamerika. In Brasilien stellt Faber-Castell allein 1,5 Mrd. Stifte im Jahr her und hat einen Marktanteil von 85 Prozent.
Die Verlagerungspläne etwa des fränkischen Konkurrenten Schwan-Stabilo nach Tschechien nehme man sehr ernst, räumt der Graf ein: "Das ist ein großer Kostenvorteil." Dennoch wolle Faber-Castell, das 630 Mitarbeiter in Stein und 200 im oberfränkischen Geroldsgrün beschäftigt, weiterhin auch in Deutschland produzieren. "Made in Germany" ist sehr wichtig für die Identität der Marke." 140 Mio. Stifte laufen pro Jahr in Stein von den Bändern. "Der Standort Deutschland ist aber eine permanente Herausforderung", sagt der Firmenchef. Nur durch ständige Produktinnovation könnten die Arbeitsplätze gehalten werden.
Deutschland liefert Premium-Produkte
Auch der grüne Bleistift-Klassiker "Castell 90000", der in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, wird in Stein gefertigt. Die Zukunft seiner Marke sieht Graf Faber-Castell, der das Unternehmen in achter Generation führt, ohnehin im gehobenen Segment. "Wir müssen uns absetzen von den vielen Billigherstellern." Auch von den großen Handelsketten müsse man unabhängiger werden. In Frankfurt entstand der erste eigene Laden, weitere Standorte sollen geprüft werden.