Konnotationen zum Schillerjahr:

Durch diese volle Latsche muss er kommen. Tell you what, sagt Jeep. Der neue Grand Cherokee als automobiles Kulturgut. Und überall hinzukommen, wohin ein Wille führt (so etwa lautet der Jeep-Slogan), das atmet den Geist Schiller'scher Freiheit.

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Technisch

realisierten idealistische Ingenieure diese Freiheit mit einer Weiterentwicklung des bekannten Allradsystems zum Quadra Drive II.

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Eine

elektronisch werktätige Drehmoment-Verteilung lenkt jederzeit die optimale Traktion auf jedes beliebige Rad - auch wenn nur mehr eines Grip hat, zieht der Jeep dich aus dem Dreck. Funktioniert noch besser als beim Vorgänger. Allein das Zusehen ist schon beeindruckend.

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Integrierender

System-Bestandteil: ELSD. Designerdroge fürs Gelände, präziser gesagt: drei elektronisch geregelte Sperrdifferenziale (vorn, Mitte, hinten) für die "ultimative Offroad-Performance". Jeep darf so was sagen.

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Denn beim Geländetest

bei der Pressepräsentation rund um Siena, Strecke nach Sau- wetter kaum passierbar, da fuhr der Wagen durch jede noch so schlammig-glitschige Latsch'n (dialektal für Lache) - auch dort, wo der Instruktor im Vorgängermodell erkennbare, begreifliche Schwächen zeigte. Über die Geländetauglichkeit bestanden bei Jeep eh nie Zweifel. Aber auf der Straße?

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Zur Demonstration

des Fortschritts ließ Jeep erst einmal etliche Kilometer im alten Modell fahren. Nach absolviertem Straßenschwimmkurs und dem Prinzip "Der Vergleich macht Sie sicher" dann der Neue. Kurz gesagt: Aufwändiges Fahrwerk, deutlich steifere Karosserie - ergibt wirklich zufrieden stellendes Fahrverhalten. Man muss ja nicht gleich ein BMW X5 sein.

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Geschalten

wird via 5-Gang-Automatik von Mercedes, dazu gibt's zwei Motoren: einen 3,0 V6 CRD (218 PS, 510 Nm) von Mercedes sowie den grandiosen 5,7 V8 Hemi (326 PS, 500 Nm), der in unseren Breiten für eher unvernünftig gehalten wird und somit nur Außenseiterchancen hat (Außenseiter, freuet euch!).

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Löbliche Anstrengungen

hat Jeep aber auch bei der Geräuschkultur unternommen. Und im Design wirkt der Grand Cherokee neu und doch wiedererkennbar. Prinzipiell kommt der Wagen auch optisch deutlich dynamischer und kantiger daher.

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Gebaut

wird der Wagen für sämtliche Märkte außerhalb Nordamerikas bei Magna Steyr in Graz; pro Jahr sollen rund 30.000 Fahrzeuge die Bänder verlassen und heimische Arbeitskräfte sichern. Auch ein Kaufargument.

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Gegenüber dem Vorgänger

wurde der Neue länger (4,75 m), breiter (1,87 m), flacher (1,74 m). Dieser Kunstkniffe bedient sich auch ein anderes neues Modell von DaimlerChrysler, Mercedes' M-Klasse.

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Dennoch

setze man ganz strikt auf Trennung der Markenwelten, betonte Jeep-Mann Joe Eberhard: Beide Autos seien völlig unabhängig voneinander entwickelt worden. Wenn es dennoch ein konzerninternes Duell gibt ("Ganz unter uns: Wie finden Sie den neuen Grand Cherokee im Vergleich mit der M-Klasse?"), so zeugt dies nur vom Ehrgeiz der Jeep-Mitarbeiter. Sympathisch.

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Vergleich, ganz ehrlich?

Das Einzige, was echt stören könnte, ist das Ami-Plastik im Interieur. Bei Weitem nicht so schlimm wie einst, aber wir raten zu dunklen Couleurs - da fällt das nicht so auf.

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Ansonsten aber

punktet der große Irokese mit fairen Preisen. So kommt der Laredo 3,0 V6 CRD auf 52.120 €. Viel Geld, aber schau'n Sie sich die Konkurrenz an. Das Topmodell (5,7 V8 Hemi) steht mit 67.650 €in der Liste - nicht übel für ein so üppig motorisiertes Auto. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 15.4.2005)

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