Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER
Wien - Die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) hat ein eigenes Modell für die zukünftige Regelung der Schanigärten-Tarife erarbeitet. Es sieht eine Unterscheidung in fünf Tarifgruppen vor.

Auch eine Verteuerung der Gebühren wird darin in Erwägung gezogen - allerdings in geringerem Ausmaß als von der Stadt Wien zuletzt vorgeschlagen. Deren Entwurf schieße über das Ziel hinaus, wie Kammerpräsidentin Brigitte Jank vor Journalisten meinte.

Differenzierte Staffelung

"Im Vorschlag der Stadt war eine Erhöhung im Schnitt um das Neunfache vorgesehen, in Extremfällen hätte er sogar Erhöhungen bis zum Zwanzigfachen der derzeitigen Gebühren gebracht", sagte Jank. Sie sprach sich für eine "differenzierte Staffelung" der Tarife aus.

Und zwar soll es laut WKW eine Unterscheidung von fünf Bereichen geben - beginnend mit der Tarifgruppe A, die für "Sonderstandorte" mit besonders hoher Frequenz gelten solle. Jank nannte hier die Kärntner Straße, den Graben, den Stephansplatz und die Mariahilfer Straße.

Die weiteren Kategorien: B (andere Fußgängerzonen im 1. Bezirk), C (Fußgängerzonen außerhalb des 1. Bezirks), D (Gehsteige über fünf Meter Breite und verkehrsberuhigte Bereiche), E (sonstige Lagen).

Indexanpassung

Ausgehend von den derzeit gültigen Gebühren sollten die neuen Tarife etwa einer Indexanpassung seit der letzten Erhöhung im Jahr 1993 entsprechen, hieß es. Die stärksten Steigerungen würden sich demnach in den A- und B-Lagen ergeben.

Laut dem Kammer-Modell steigt etwa die Belastung für einen großen Schanigarten am Graben künftig von 321 Euro auf 456 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Auch nach den Größen der Schanigärten unterscheidet das Modell, wobei gastronomische Freiflächen mit mehr als 60 Quadratmetern teurer als kleinere sein sollten.

Keine Tariferhöhung Kategorie C

Gar keine Tariferhöhung wünschte sich Jank für Fußgängerzonen außerhalb der City (Kategorie C). Dies seien nämlich meist Geschäftsstraßen, die in starken Wettbewerb zu den Einkaufsstraßen am Stadtrand stünden.

Die von der Stadt vorgeschlagene Monatsgebühr - statt der bisherigen Bezahlung pro Saison - stößt bei der Kammer auf Zustimmung. Zusätzlichen Verwaltungsaufwand für Unternehmer dürfte es jedoch nicht geben, betonte Jank. Sie forderte auch Lösungen für Straßen mit besonderes hoher Nutzungsdichte.

Mit der Stadt Wien soll es demnächst Gespräche zum Thema Schanigärten geben. Wobei eines schon feststeht: Egal wie die Vereinbarung aussehen wird, in der laufende Saison wird sie keinesfalls mehr in Kraft treten. (APA)