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AC Milan-Goalie Dida ging verletzt zu Boden.

Foto: APA/AP/Bruno

Rom - Nachdem das Mailänder Fußball-Derby im Viertelfinale der Champions League zwischen Inter und AC Milan am Dienstagabend wegen eines "Feuerwerks-Hagels" und der Verletzung des Milan-Tormanns Dida abgebrochen werden musste, hat der italienische Ministerpräsident und AC-Milan-Besitzer, Silvio Berlusconi, am Mittwoch in Rom strengste Maßnahmen gegen Hooligans versprochen. "Wir müssen mit allen Mitteln die Gefahr weiterer Ausschreitungen bannen", hieß es in einem Schreiben Berlusconis.

Der Ministerpräsident rief Innenminister Giuseppe Pisanu zur Ergreifung von Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Polizisten auf, die für die Sicherheit der Stadien sorgen. In einer Stadt wie Mailand seien derart kriminelle Verhaltensweisen unannehmbar, meinte der Ministerpräsident.

"Klubchefs und Politiker haben keine Entschuldigung mehr"

Auch Pisanu kündigte schärfere Maßnahmen gegen Randalierer an. "Klubchefs und Politiker haben keine Entschuldigung mehr. Niemand kann mehr so tun, als wäre nichts geschehen: Weder die Fußballklubs, noch der Fußballverband, noch die Liga", betonte Pisanu in einem offenen Brief, der am Mittwoch von der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" veröffentlicht wurde.

"Wir alle müssen zusammenarbeiten, weil die Welt des Fußballs eine Phase tiefen Unbehagens erlebt (...) Alle müssen begreifen, dass ich nicht mehr die unsinnige Gewalt tolerieren werde, die in Sicherheitskräften das Angriffsziel sieht", betonte der Minister.

Sperre von Stadien droht

Nach den Krawallen am Rande des Serie A-Spiels Lazio - Livorno (3:1) am Sonntag in Rom hatte das italienische Innenministerium mit der Sperre der Stadien gedroht, in denen die Gefahr von Ausschreitungen immer größer wird. "Stünde ich vor der Wahl zwischen der Sicherheit der Polizisten und der Teilnahme der Zuschauer an Fußballspielen, hätte ich keine Zweifel, bei Ausschreitungsgefahr sofort die Stadien zu sperren", sagte der Innenminister.

Pisanu hatte die Ausschreitungen am Sonntag in verschiedenen italienischen Stadien, die zu insgesamt 17 Festnahmen führten, als "inakzeptabel" bezeichnet. 259 Fans wurden angezeigt, 85 Polizisten verletzt, berichtete der Minister.

Pisanu plant dieser Tage ein Treffen mit den Polizeichefs in den größten italienischen Städten, um Maßnahmen gegen die eskalierende Gewalt in und rund um die Stadien zu ergreifen. Der Innenminister will die Fußballklubs immer mehr beim Treffen von Sicherheitsvorkehrungen einbinden.(APA)